Erster Diakonatskreis

 

Frauen auf dem Weg zur Diakonin (1999-2002)

Am 16. September 1999 startete das Netzwerk den ersten Diakonatskreis für Frauen. Die damalige Vorsitzende, Dr. Dorothea Reininger, erklärte der Presse: „Mit dem Diakonatskreis für Frauen wollen wir Druck erzeugen. Wir wollen aber keine weitere Protestbewegung gegen die Kirche gründen, sondern stehen mit vielen Bischöfen und Theologen in gutem Kontakt. Diakoninnen könnten das karitativ-diakonische Element der Kirche neu beleben.“ Auch wenn eine Weihe derzeit eher unwahrscheinlich scheine, sei sie überzeugt, dass die Teilnehmerinnen einen wesentlichen Beitrag zum kirchlichen Leben und zur Diakussion um Frauen im Amt der der katholischen Kirche leisten können.

Ausbildungsort war das Bildungshaus der Franziskanerinnen in Waldbreitbach. Die Generaloberin der Waldbreitbacher Franziskanerinnen, Sr. Basina Kloos, wirkte an der Ausbildung mit.

Die Ausbildung war angelehnt an die Diakonenausbildung des Bistums Rottenburg/Stuttgart.
Sie umfasste 3 Jahre, ausgerichtet an den Grundvollzügen Diakonia, Martyria, Leiturgia.
An 6 Wochenendseminaren pro Jahr wurde mit externen Referenten und Referentinnen intensiv inhaltlich gearbeitet. Die durchgehende Tätigkeit in einem diakonischen Praxisfeld (ca. 5 Std./Woche) erprobte die Schwerpunktsetzung auf das Diakonische in der Praxis. In den jährlichen Exerzitienwochen und in der durchgehenden geistlichen Begleitung ging es um die Stärkung und Prüfung der persönlichen Berufung zum Diakonat.

 

Ziel des Ausbildungskurses war eine diakonische Kirche, in der Männer und Frauen gemeinsam und gleichberechtigt den Dienst Jesu Christi leben und Diakonie vor Ort wahrnehmen, initiieren, begleiten, organisieren.

 

Als am 21.September 2002 die ersten 13 Frauen ihre Zertifikate erhielten, waren alle Beteiligten zutiefst überzeugt, dass mutig ein neuer Weg beschritten worden war. Eine Vision hatte begonnen, Gestalt zu gewinnen.
 

Ein Weg wird dokumentiert.


Die Ausbildung des 1. Diakonatskreises wird lebendig in dem Buch: „Brannte nicht unser Herz?“
Dokumentation des ersten Diakonatskreises, Hrsg. von Ursula Kubera und Stefanie Patt, Schwabenverlag 2005.

In seinem Geleitwort zu diesem Buch schrieb Weihbischof em. Ernst Gutting: „Solange Kardinäle sagen dürfen‚ der weibliche Körper ist eine ungültige Weihematerie‘ und der Diakonat der Frau eine ‚Häresie‘, ist die Kirche aus den Schuhen des Patriarchalismus noch nicht ausgestiegen.“  Und er schloss: „Sie alle vom Netzwerk Diakonat der Frau werden später auch zu den Bahnbrechern gehören. Dazu gratuliere ich Ihnen mit großem Dank schon heute.“

Einige Restexemplare dieses Buches sind beim Netzwerk erhältlich.