Die Idee geht zurück auf die Diakonatskreise, in denen sich Männer und Frauen vor dem II. Vatikanischen Konzil zusammengeschlossen hatten, um die Wiederbelebung einer diakonischen Kirche und des dazugehörigen Ständigen Diakonats in der römisch-katholischen Kirche zu fördern. Dies u.a. durch die Vorbereitung von interessierten Laien auf den Diakonat, durch Auseinandersetzung über eine erneuerte Theologie des Diakonats und gemeinsames Bemühen um eine diakonische Spiritualität.

Nicht zuletzt durch ihre Initiativen wurde – in enger Zusammenarbeit mit Theolog*innen und Bischöfen – die Erneuerung des Ständigen Diakonats durch das Konzil vorbereitet und gefördert. Nach der Wiedereinführung des Ständigen Diakonats durch das Konzil konnten in Deutschland die ersten Diakone relativ bald geweiht werden. Leider nur Männer.

Um die Bemühungen um den ständigen Diakonat für verheiratete Männer nicht zusätzlich zu belasten, war die Frage der Zulassung von Frauen nicht weiter verfolgt worden. Von einigen Pionieren der deutschen Diakonatsbewegung wurde dies später ausdrücklich bedauert. Dies sei eine Fehlentscheidung gewesen, man hätte auf der Zulassung beider Geschlechter bestehen müssen.

Frauen ergreifen die Initiative

Inspiriert von dem Vorbild dieser Diakonatskeise, waren die Verantwortlichen im Netzwerk Diakonat der Frau in der Mitte der 1990er Jahre überzeugt, dass die Zeit gekommen war, Taten sprechen zu lassen und in eigener Initiative all den Frauen eine Chance zu geben, die glaubwürdig von ihrer Berufung zur Diakonin sprachen und diese lebten. Man war überzeugt, dass diese Berufungen es wert waren, genau so ernsthaft geprüft zu werden wie die von Männern.

Einige dieser Frauen hatten sich in ihren Bistümern um die Teilnahme an der Ausbildung der männlichen Diakonatsanwärter beworben, was dazu führte, dass die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) beschloss, solchen Bewerbungen einheitlich nicht statt zugeben und die Teilnahme von Frauen an der Diakonatsausbildung nicht zuzulassen.

Dennoch haben sich die Frauen davon nicht entmutigen lassen.

Der erste Diakonatskreis wurde 1999 – 2002 durchgeführt. Ein zweiter Diakonatskreis fand 2003 – 2006 statt. Ein dritter Diakonatskreis hat 2020 begonnen und wird 2023 enden.