Rom - Während der Weltsynode zum Thema Synodalität, an der in diesem Oktober ca. 370 Synodal:innen aus aller Welt teilnehmen, werben viele Gruppierungen um ihre Anliegen. So auch das Netzwerk Diakonat der Frau und die Vernetzung berufener Frauen*, welche sich aus dem Buch von Sr. Philippa Rath entwickelt hat.
Zusammen mit ähnlichen Netzwerken aus verschiedenen Erdteilen wählten sie bewusst keine plakative Aktion, sondern organisierten eine Begegnung von Delegierten und offiziellen Berater:innen der Synode mit Frauen, die sich zur Diakonin berufen fühlen. Gruppen und Personen aus fast allen Erdteilen waren vertreten und nahmen an dem intensiven Austausch teil: die Organisationen Australian Catholics Exploring the Diaconate, Ecclesia of Women in Asia und Gläubige aus Lateinamerika und Nordamerika.
Aus Sydney, aus Minnesota, aus Bamberg und aus Manila waren Frauen eigens angereist, um zu berichten. Sie alle gaben ein persönliches Zeugnis ihres vielfachen diakonischen Engagements, das sie aus tiefer Glaubensüberzeugung leben.
Bei aller Unterschiedlichkeit der gesellschaftlichen Verhältnisse in den jeweiligen Heimatländern wurde eines klar: Die Herausforderungen sind ähnlich, als Frau in der katholischen Kirche immer wieder vor einer Mauer zu stehen: die Berufung wird nicht einmal erwogen, geschweige denn geprüft und gefördert.
Ihre Hingabe im Dienst an den Menschen und am Evangelium ist institutionell nicht abgesichert. Die US-Amerikanerin drückt das so aus:
„Ich sehne mich schmerzlich danach, den Dienst, zu dem ich berufen wurde, ausüben zu können, ohne dabei das Gefühl zu haben, eine Augenklappe über einem Auge zu haben – und meine Hand auf dem Rücken gebunden.“
Die eindrücklichen Zeugnisse der Frauen und Gespräche mit den Synodal:innen waren von viel Respekt getragen. Es wurde deutlich, dass so viele Menschen in der Welt das Engagement der kompetenten Frauen brauchen. Aber dass der sakramentale Rückhalt notwendig ist, gerade in den Ländern, die noch stark vom Machismo und der Ausbeutung von Frauen geprägt sind.
Die Frauen mit der Weihe auszustatten, wäre auch für die Kirche selbst gut, wie die philippinische Teilnehmerin betont:
„Die Weihe von Frauen zu Diakoninnen wäre eine Möglichkeit, positive Veränderungen und Heilung innerhalb der institutionellen Kirche zu fördern. Es geht nicht darum, Frauen im Vergleich zu Männern mehr Macht zu geben, sondern vielmehr darum, anzuerkennen, dass alle Geschlechter eins sind in Christus und wir alle gemeinsam am Aufbau des Reiches Gottes arbeiten.“
In den Gemeinden ist die diakonische Tätigkeit der Frauen wichtig und anerkannt. Durch die sakramentale Bestätigung ergäben sich mehr pastorale Möglichkeiten und Kapazitäten, was zu einer Verbesserung für das Leben der Menschen vor Ort führen würde. Die Öffnung der Weihe wäre daher nur konsequent und wird von vielen Gläubigen gewünscht.
Deshalb werden die genannten Gruppierungen und Institutionen zukünftig gemeinsam und international vernetzt für die Öffnung des sakramentalen Diakonats eintreten.
Dr. Monika Amlinger, Vernetzung berufener Frauen* und Dr. Jutta Mader-Schömer, Netzwerk Diakonat der Frau
Die Pressemitteilung finden Sie hier als Download.
Fotoquelle: Netzwerk Diakonat der Frau