Synodaler Weg

Ein Meilenstein auf dem Weg zum Diakonat der Frau.

 

Köln, 13.3.2023 - Die 5. Synodalversammlung hat sich am vergangenen Samstag mit überwältigender Mehrheit für die Öffnung des sakramentalen Diakonats für Frauen ausgesprochen. Auch 80 % der Bischöfe haben dem zugestimmt. Ein so klares Votum der deutschen Kirche wäre vor einigen Jahren noch undenkbar gewesen. Das „Netzwerk Diakonat der Frau“ sieht darin einen Meilenstein auf dem Weg zum sakramentalen Diakonat der Frau.

 

„Unser jahrelanger, beharrlicher Einsatz hat Früchte getragen. Wir haben uns nicht entmutigen lassen. Wir haben argumentiert, gestritten und zusammen mit vielen unserer Mitglieder Zeichen gesetzt. Und wir werden weiter dran bleiben, bis in Deutschland die erste Frau zur Diakonin geweiht wird“, erklärt Irmentraud Kobusch, die Vorsitzende des Netzwerks.

 

Allen Bestrebungen, ein diakonales Sonderamt für Frauen, am Ende gar ohne Weihe, zu entwickeln, ist mit der Formulierung „Öffnung des sakramentalen Diakonats für Frauen“ eine eindeutige Absage erteilt. Männer und Frauen gemeinsam im Amt des Diakonats werden das diakonische Profil der Kirche stärken und ihr ein glaubwürdigeres Gesicht geben. Sie können Vorreiter*innen sein für die Zulassung von Frauen zum gesamten sakramentalen Amt und ein erstes sichtbares Zeichen für mehr Geschlechtergerechtigkeit und gegen Klerikalismus in der Kirche setzen. Und sie könnten damit schon bald beginnen.

Denn die ganz große Mehrheit der deutschen Bischöfe ist bereit, sich dafür in Rom und bei der Weltsynode einzusetzen und eine Zulassung von Frauen für die Teilkirchen zu erwirken, die das auf Grund ihrer pastoralen Situation wünschen. „Für das Netzwerk ist klar: Wir werden aufmerksam beobachten, welche Taten dieser Zusage in der kommenden Zeit folgen werden“, betont Irmentraud Kobusch.

Auf seinem Weg bestätigt sieht sich das Netzwerk auch durch die Empfehlung, seine Erfahrungen mit den Diakonatskreisen mit der Diakonenausbildung in den Diözesen zu vernetzen und so einen gemeinsamen Ausbildungskurs vorzubereiten für die Zeit, zu der Frauen zu den Bewerberkreisen zugelassen werden. „Wir sehen darin endlich eine öffentliche Wertschätzung unseres Einsatzes und des Lebenszeugnisses der Absolventinnen und Teilnehmerinnen unserer Diakonatskreise. Die Pionierarbeit des Netzwerks kann damit fruchtbar gemacht werden für das Amt des Diakonats von Männern und Frauen. Auch das ist ein Meilenstein“.

Hintergrund
Zu den inzwischen fast 300 Mitgliedern des 1997 gegründeten „Netzwerk Diakonat der Frau“ gehören Einzelpersönlichkeiten, zahlreiche Frauenverbände, Organisationen und Diözesan- und Katholikenräte.
Das Netzwerk setzt sich ein für den sakramentalen Diakonat der Frau und eine diakonische Kirche.
Es ermöglichte bisher Frauen in zwei Diakonatskreisen (1999-2002 und 2003-2006) die Vorbereitung auf Leitungsdienste in einer diakonischen Kirche und die geistliche Auseinandersetzung mit ihrer Berufung zur Diakonin in der katholischen Kirche. In einem dritten Diakonatskreis spüren derzeit 14 Frauen ihrer Berufung nach und erwerben Kompetenzen, die eine Diakonin der Zukunft brauchen wird.  
 

Mehr auch auf unserer Instagram-Seite und die Pressemitteilung steht als Download bereit.

Fotos: Synodaler Weg und Gabriele Greef

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