Sakramentaler Diakonat der Frau - Endlich raus aus der Nische

Tag der Diakonin 2013

Koblenz, 29. April 2013 - Das Netzwerk Diakonat der Frau wertet die gestern gemeinsam mit dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK), der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) und dem katholischen Deutschen Frauenbund (KDFB) in Koblenz durchgeführte Veranstaltung zum Tag der Diakonin 2013 als einen großen Erfolg und als Frucht seines jahrelangen, geduldigen und unermüdlichen Einsatzes. „Wir sind glücklich, dass das Thema nach einer längeren Phase des Stillschweigens endlich wieder so lebendig und mit breiter öffentlicher Aufmerksamkeit auf der Tagesordnung ist“, sagte Vorstandsmitglied Sylvia Dyballa zu Beginn in einem Pressegespräch.

Die Leitung des Wortgottesdienstes durch Sr. Simone Weber, die Provinzialoberin der Armen Dienstmägde Jesu Christi, ebenso wie der liturgische Tanz zweier indischer Schwestern und das Interview mit Sister Nora Hahn aus den USA seien ein Beleg dafür, dass das Ringen um die Beteiligung von Frauen am diakonischen Dienst der Kirche entgegen einer häufig von kirchlichen Amtsträgern geäußerten Einschätzung eine deutliche weltkirchliche Dimension habe, erläuterte Sylvia Dyballa.

In dem anschließenden Studienteil nahm die Regensburger Kirchenrechtlerin Prof. Dr. Sabine Demel in ihrem Vortrag „Was ihr den Geringsten tut: Diakonisch Kirche sein – Frauen und Männer zwischen Dienst, Amt und Sendung“ auch Stellung zu der von Kardinal Walter Kasper und aktuell von Erzbischof Dr. Robert Zollitsch vorgeschlagenen Möglichkeit eines speziellen Diakoninnenamtes, zu dem Frauen gesegnet, aber nicht geweiht werden könnten. Dieser Vorschlag sei aus theologischen, kirchenrechtlichen und pastoralen Gründen sehr fragwürdig.

Dazu betonte Irmentraud Kobusch, Vorsitzende des Netzwerks, die Anregungen von Kardinal Kasper und Erzbischof Zollitsch müssten in einem konstruktiven und kritischen Dialog geprüft und diskutiert werden. Unverzichtbar sei es, dabei auch das Erfahrungscharisma der Absolventinnen der beiden vom Netzwerk durchgeführten Diakonatskreise in die Überlegungen einzubeziehen, mehr dazu hier.

„Was zeichnet ein Sonderamt für Frauen für ein Bild von Kirche in die Gesellschaft von heute? Würde das sakramentale, durch Weihe übertragene Diakonenamt nicht eher Zeichen für das gleichberechtigte Miteinander von Frauen und Männern in der Kirche sein?“, fragte Sylvia Dyballa in der Abschlussrunde. Den mehr als 150 Teilnehmenden rief sie das Wort Katharinas von Siena zu:

„Gebt euch nicht mit Kleinem zufrieden, Gott erwartet Großes“.

 

Foto: kfd/Annegret Hultsch

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Die Veranstalterinnen des Tages
vlnr: Beate Born (Vizepräsidentin KDFB), Sylvia Dyballa (Vorstand Netzwerk), Irmentraud Kobusch (kfd und Vorsitzende Netzwerk), Dr. Claudia Lücking-Michel (Vizepräsidentin ZdK), Brigitte Vielhaus (Moderation, kfd)
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