Berufung von Frauen ernst nehmen

Zentrale Veranstaltung zum "Tag der Diakonin" in Hannover

30. April 2015 - Mit einer Veranstaltung und einem Gottesdienst in der Basilika St. Clemens in Hannover haben das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK), die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd), der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB) sowie das Netzwerk Diakonat der Frau gestern den "Tag der Diakonin" begangen.

Unter dem Leitwort "Du hast mich gerufen" mahnten sie an, die Berufung von Frauen zum Diakonat ernst zu nehmen und sie zum sakramentalen diakonischen Dienst in der katholischen Kirche zuzulassen. "Kirche braucht die Begabungen von Frauen, sonst ist sie nicht vollständig. Es ist daher nur konsequent, dass auch die Berufungen von Frauen zum Diakonat geprüft und durch eine sakramentale Weihe anerkannt werden", erklärte Maria Theresia Opladen, Bundesvorsitzende der kfd. Auch was gegenwärtig kirchenrechtlich nicht vorgesehen sei, könne durchaus verändert werden, so Opladen weiter.

KDFB-Präsidentin Dr. Maria Flachsbarth hob hervor, dass der beharrliche Einsatz für den Diakonat der Frau eine lange Tradition hat, die bis zu den Beschlüssen des Zweiten Vatikanischen Konzils und der Würzburger Synode zurückreicht. "Die Zeit ist reif, Frauen zu Diakoninnen zu weihen, Denn eine partnerschaftliche und zukunftsfähige Kirche ist ohne die Einbeziehung von Frauen in alle kirchlichen und diakonischen Strukturen nicht denkbar", so Flachsbarth.

ZdK-Generalsekretär Dr. Stefan Vesper erinnerte an die Vielfalt der Berufungen von Männern und Frauen, von Priestern und Laien in der Kirche. Diese Vielfalt anzuerkennen, diene dem Wohl und Aufbau der Kirche. Dabei habe der Diakonat eine ganz besondere Bedeutung durch den Dienst an der Welt, der auch Frauen offen stehen müsse.

Irmentraud Kobusch, Vorsitzende des Netzwerks Diakonat der Frau, lenkte den Blick auf die Frauen, die sich zum Diakonat berufen wissen. "Sie leiden an der Unmöglichkeit, in ihrer Kirche diesem Ruf zu folgen." Das Netzwerk Diakonat der Frau unterstützt Frauen in ihrer Berufung zum Diakonat und hat bislang zwei Ausbildungskurse für Leitungsdienste in einer diakonischen Kirche durchgeführt.

Nach dem Impuls "Berufung sehen...und handeln" von Prof. Dr. Christine Funk, Katholische Hochschule für Sozialwesen in Berlin, berichteten Berufene aus unterschiedlichen Lebensbereichen von ihren Erfahrungen. Der "Tag der Diakonin" endete mit einem Wortgottesdienst unter der Leitung von Ulrike Göken-Huismann, geistliche Begleiterin des kfd-Bundesverbandes. Rund 200 Gäste nahmen an der Veranstaltung teil.

Initiiert wurde der "Tag der Diakonin" 1997 vom KDFB. Seitdem laden zahlreiche Gruppen der katholischen Frauenverbände am 29. April, dem Gedenktag der Heiligen Katharina von Siena, bundesweit zu Veranstaltungen und Gottesdiensten ein.

Hinweis: In der Pinwand Nr. 35 erzählen acht Frauen aus den ersten beiden Diakonatkreisen von ihrer Berufung "Berufen sein - Berufung leben"

Fotoquellen: kfd/Annegret Hultsch

 

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Eröffnung des Tages der Diakonin 2015
vlnr: Irmentraud Kobusch (Netzwerk Diakonat der Frau), Dr. Stefan Vesper (ZdK), Moderatorin Hildegard Sanner, Dr. Maria Flachsbarth (KDFB), Maria Theresia Opladen (kfd)
Frauen aus den ersten beiden Diakonatskreisen
Absolventinnen der Diakonatskreise: Bernadette Deibele, Sylvia Dyballa und Julia Reiering