Hinsehen und handeln!

Rekordteilnahme am „Tag der Diakonin“ in Münster

„Wer eine diakonische Kirche vor Ort will, muss notwendigerweise auch für den Diakonat der Frau eintreten", betonte Irmentraud Kobusch zum Schluss ihres Statements.

 

Münster, 02. Mai 2016 – Über 250 Teilnehmerinnen und Teilnehmer verzeichnete der "Tag der Diakonin", der am Freitag, dem 29. April in der Petrikirche zu Münster stattfand. "So viele wie noch nie! Und es wären noch mehr gekommen, wenn die Teilnahmezahl nicht begrenzt gewesen wäre", freute sich ZdK-Präsident Prof. Dr. Thomas Sternberg. Organisiert von der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd), dem Katholischen Deutschen Frauenbund (KDFB), dem Netzwerk Diakonat der Frau und dem ZdK lautete das diesjährige Motto "Hinsehen und Handeln!".
"Das Motto ermahnt, die diakonische Verantwortung von Christen vor Ort wahrzunehmen und Frauen zum sakramentalen diakonischen Dienst in der katholischen Kirche zuzulassen", erklärt der ZdK-Präsident. "Der Auftrag zur Diakonie bildet sich im sakramentalen Diakonat ab. Ohne das Engagement der Frauen würde die diakonische Arbeit in der Kirche und den Kirchengemeinden zusammenbrechen. Es gibt viele Felder, auf denen sich in unserer Kirche dringend etwas tun muss – ein wichtiges ist der Frauendiakonat."
"Gerade Frauen stellen sich der diakonischen Verantwortung vor Ort. Viele von ihnen stellen die Sorge um die Anderen und um soziale Gerechtigkeit ins Zentrum ihres Handelns, wozu uns Papst Franziskus in diesem Jahr der Barmherzigkeit besonders aufruft", erklärte Maria Theresia Opladen, Bundesvorsitzende der kfd. Es sei daher konsequent, wenn nicht nur durch das Handeln von Frauen die diakonische Sendung sichtbar werde, sondern auch durch eine sakramentale Weihe.
Dorothee Sandherr-Klemp, Geistliche Beirätin des KDFB, verwies auf das beharrliche Engagement von Katholikinnen und Katholiken für den Diakonat der Frau seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1965), der Würzburger Synode (1975) und dem Bischofswort zur Stellung der Frau in der Gesellschaft (1981): „Eine von Männern und Frauen geteilte Verantwortung im sakramentalen diakonischen Amt ist Geschenk und Gewinn für alle, denn im Amt der Diakonin können auch Frauen mit ihrem Gesicht, ihren Händen, ihrer Stimme für eine menschenzugewandte, glaubwürdige Kirche stehen.“
Irmentraud Kobusch, Vorsitzende des Netzwerks Diakonat der Frau, lenkte den Blick auf die Frauen, die diakonisch engagiert sind und sich zum Diakonat berufen wissen. "Diese Frauen leben ihre Berufung, ohne dass sie kirchliche Anerkennung erfährt. Das schmerzt und ist auch ein Verlust für die Kirche", stellte Kobusch heraus. "Wir werden im gemeinsamen Einsatz für das Anliegen nicht nachlassen. Konkret planen wir u. a. einen neuen Qualifizierungskurs 'Frauen in diakonischen Leitungsdiensten'."
Über Anspruch und Wirklichkeit diakonischen Handelns in den Kirchengemeinden diskutierten Gaby Hagmans (Caritasdirektorin Frankfurt), Prof. Dr. Marianne Heimbach-Steins (Uni Münster) und Katharina Weppelmann (Pfadfinderin St. Georg). Der "Tag der Diakonin" endete mit einem Wortgottesdienst unter der Leitung von Sr. Beate Harst.
Initiiert wurde der "Tag der Diakonin" im Jahre 1997 vom KDFB. Seitdem laden zahlreiche Gruppen der katholischen Frauenverbände am 29. April, dem Gedenktag der Heiligen Katharina von Siena, bundesweit zu Veranstaltungen und Gottesdiensten ein.

Die Pressemitteilung können Sie hier downladen.

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Tag der Diakonin 2016
v.l.n.r.: Irmentraud Kobusch (Netzwerks Diakonat der Frau), Prof. Dr. Thomas Sternberg (ZdK), Maria Theresia Opladen (kfd), Prof. Dr. Marianne Heimbach-Steins (Universität Münster), Gaby Hagmanns (Caritasverband Frankfurt), Katharina Weppelmann (Pfadfinderinnen St. Georg) Dorothee Sandherr-Klemp (KDFB) - Foto: Annegret Hultsch, kfd