PRESSEMITTEILUNG
Netzwerk Diakonat der Frau startet 3. Diakonatskreis
An dem gleichen Wochenende, an dem in Fulda von der erweiterten Gemeinsamen Konferenz von
DBK und ZdK über den Synodalen Weg und das Forum 4 „Frauen in Diensten und Ämtern der
Kirche“ beraten wurde, gab das „Netzwerk Diakonat der Frau“ im Rahmen seiner Mitgliederversammlung
in Heppenheim den Startschuss für einen dritten Diakonatskreis.
„Jetzt ist genau der richtige Zeitpunkt, ein konstruktives und sichtbares Zeichen für den Diakonat
der Frau zu setzen“, erklärte die Vorsitzende des Netzwerks Irmentraud Kobusch.
Zwanzig Jahre nach Beginn des ersten Diakonatskreises und nach sorgfältigen Vorbereitungen
startet das Netzwerk eine Fortbildung „Diakonische Leitungsdienste für Frauen“. Damit soll Frauen
die Möglichkeit gegeben werden, einen geistlichen Weg zu gehen und ihrer Berufung zur Diakonin
nachzuspüren. Entscheidend wird es sein zu lernen, mit der Spannung und dem Schmerz zu leben,
dass es die Diakoninnenweihe derzeit noch nicht gibt. Gleichzeitig können in der Fortbildung
Kompetenzen und Kenntnisse erworben werden, die zur Wahrnehmung diakonischer
Leitungsaufgaben an unterschiedlichen Orten von Kirche befähigen.
Es gehe dem Netzwerk darum, gemeinsam mit den Frauen zu verdeutlichen, wie eine zukunftsfähige
Gestalt des sakramentalen Diakonats der Frau aussehen könnte, und seine Bedeutung für die
Zukunft der Kirche sichtbar zu machen, erläuterte Kobusch.
„Wir wollen mit dem Kurs die diakonische Dimension der Kirche stärken und dem Diakonat der
Frau ein persönliches Gesicht geben. Wir wollen nicht klagen und auch nicht anklagen, sondern
einen positiven Beitrag leisten zur dringend notwendigen diakonischen und geschlechtergerechten
Erneuerung der Kirche.“
Vorausgegangen war eine Tagung des Netzwerks Diakonat der Frau. Sie beschäftigte sich mit der
Sakramentalität des kirchlichen Amtes. Der Münsteraner Dogmatiker Prof. Dr. Michael Seewald
plädierte für einen nicht beliebigen, wohl aber dynamischen Begriff von Sakramentalität. Der
emeritierte Tübinger Dogmatiker Prof. Dr. Peter Hünermann entwickelte einen neuen Zugang zur
Begründung des sakramentalen Amtes über einen auf Jesus Christus bezogenen Begriff von Kirche
als Institution. Auf der Grundlage dieser theologischen Vergewisserung wurde die Frage diskutiert:
Was würde sich durch die Weihe von Frauen zu Diakoninnen ändern - für die Kirche, für die
Menschen und die pastoral Handelnden selbst? Die Antworten waren vielfältig. Eindeutig war die
Ermutigung, in der Forderung nach dem sakramentalen Diakonat der Frau nicht nachzulassen.
Hintergrund
Zu den inzwischen mehr als 250 Mitgliedern des 1997 gegründeten „ Netzwerk Diakonat der Frau“
gehören Einzelpersönlichkeiten, zahlreiche Frauenverbände, Organisationen und Diözesan- und
Katholikenräte. Das Netzwerk setzt sich ein für den sakramentalen Diakonat der Frau und eine
diakonische Kirche.
Es ermöglichte bisher Frauen in zwei Diakonatskreisen (1999-2002 und 2003-2006) die
Vorbereitung auf Leitungsdienste in einer diakonischen Kirche und die geistliche
Auseinandersetzung mit ihrer Berufung zur Diakonin in der katholischen Kirche. Weitere
Ansprechpartnerin für weitere Informationen bzw. Rückfragen ist Irmentraud Kobusch, Telefon: 0234 707237
Hinweis: Die Ausschreibung zum 3. Diakonatskreis finden Sie hier.